‚Spyware’ bewegt sich in einer Grauzone. Es ist ein recht schwammiger Begriff ohne eindeutige Definition. Man bezeichnet damit alle Arten von Software, mit der Daten aus einem Computer abgefischt und an Dritte weitergegeben werden, ohne Wissen und Zustimmung des Benutzers. Dazu gehört, dass das Anklicken von Symbolen beobachtet wird, vertrauliche Daten gesammelt werden (Passwörter, Kreditkartennummern, PIN-Nummern usw.), E-Mail-Adressen gesammelt und Browser-Gewohnheiten verfolgt werden. Diese Spyware-Aktivitäten haben noch einen Nachteil: sie schwächen die Leistungsfähigkeit des Computers.
‚Spyware’ ist eigentlich keine eigenständige Kategorie von Programmen, sondern umfasst allgemein alles, was mit Malware umschrieben werden kann. So gehören zu ‚Spyware’ nicht nur alle Werbeprogramme, ‚Pornware’ und ‚Riskware’, sondern auch viele Trojaner: Backdoor-, Proxy- und PSW-Trojaner. Es gibt solche Programme schon seit rund 10 Jahren, als die ersten Schadprogramme auftauchten, die AOL-Passwörter stahlen. Damals gab es den Begriff ‚Spyware’ noch nicht.
Obwohl solche Programme nicht neu sind, wurden sie in den letzten Jahren immer mehr zu Schadprogrammen und haben zunehmend Aufmerksamkeit erregt, sowohl bei den Medien als auch bei denen, die sich nur mit der Herstellung von ‚Spyware’ befassen.
Im August 2005 hat die ASC [Anti-Spyware Coalition] eine Definition von ‚Spyware’ veröffentlicht: ‚Als Spyware und andere potenziell unerwünschte Technologien werden solche Programme bezeichnet, die ohne entsprechende Einwilligung des Benutzers installiert werden und/oder auf eine solche Weise implementiert werden, dass die Kontrolle des Benutzers beeinträchtigt wird durch Änderungen, die sich auf Systembedienung, Datenschutz oder Systemsicherheit auswirken; durch Verwendung von Systemressourcen, darunter welche Programme auf seinem Computer installiert werden; und/oder durch Erfassung, Nutzung und Verteilung persönlicher oder anderer vertraulicher Daten.’
Diese Definition gilt ebenso für alle Schadprogramme.