Die WildList wurde im Juli 1993 vom Computervirenerforscher Joe Wells gegründet. Sie wurde danach monatlich von der WildList Organization herausgegeben und wird heute von ICSA Labs (die zur TrueSecure Corporation gehören) veröffentlicht. Die WildList stellt eine Liste der Viren zusammen, die in der wirklichen Welt Infektionen verursachen (WildList bezeichnet sich selbst als ‚die Weltautorität in Sachen Computerviren, die für den Computernutzer eine reale Gefahr darstellen’).
Die Erkennung von Viren, die ihr Unwesen – laut WildList – ‚in the wild’ treiben, ist zum de-facto-Maßstab geworden, nach dem die Antiviren-Produkte der einschlägigen Hersteller beurteilt werden. ICSA Labs und West Coast Labs bieten gebührenpflichtige Anti-Virus-Produktzertifikate an, die sich nach den Viren richten, die in der WildList aufgeführt sind. Das Virus Bulletin ‚VB100%’-Zertifikat wird den Produkten verliehen, die WildList-Viren erkennen.
In der heutigen vernetzten Welt steigt jedoch das Risiko, sich eine neue Malware einzufangen, zusehends. 80% der neuen Schadprogramme sind ‚in the field’-Viren und keine ‚Zoo’-Viren. Als Maßstab für die reale Bedrohung ist die WildList daher beinahe etwas überholt.