Um effektiv gegen Spam vorzugehen, ist es erforderlich zu definieren, was genau sich hinter dem Wort 'Spam' versteckt.
Die meisten Menschen glauben, dass Spam unerwünschte E-Mails sind. Wie auch immer, diese Definition ist nicht vollständig und bringt so manche Geschäftskorrespondenz mit echtem Spam durcheinander.
Spam ist anonymer, unerwünschter E-Mail-Massenversand.
Diese Definition ist in Europa und den USA gebräuchlich. Schauen wir uns die Komponenten einzeln an:
Anonymer Versand: Echter Spam wird mit gefälschten oder stark abgekürzten Absender-Adressen verschickt, um den tatsächlichen Absender zu kaschieren.
Massenversand: Echter Spam wird in Massen verschickt - für Spammer ein echtes Business, für die Nutzer jedoch ein echtes Problem. Die Spammer machen Geld durch die hohe Zahl der Empfänger, die aktuell darauf reagieren. Um Spam kosteneffektiv zu machen, müssen die Ursprung-Mails in Massen versandt werden.
Unerwünschter Versand: Mailing-Listen, Newsletter und andere Werbematerialien, die die Anwender erreichen, werden oft als Spam entgegen genommen oder mit Spam verglichen, sind jedoch legitime Mails. Mit anderen Worten, ein und dieselbe Mail kann sowohl als Spam als auch als legitime Mail klassifiziert werden, abhängig davon, ob der Empfänger sie gewünscht hat oder nicht.
Wir möchten hier anmerken, dass die Wörter 'Reklame' und 'Werbesendung' nicht als Spam definiert werden.
Spam-Nachrichten sind meistens weder Reklame noch irgendwelche kaufmännische Angebote. Neben Angeboten für Ware und Service, können Spam-Mailings in folgende Kategorien eingeteilt werden:
Politische Nachrichten
Charitative Appelle
Finanzielle Gaunerei (phishing)
Kettenbriefe
Gefälschte Briefe zur Verbreitung von Schadprogrammen
Unerwünschte, aber legitime Nachrichten
Ein legitimes Werbeangebot, ein charitativer Appell, eine Einladung, persönlich adressiert an einen real existierenden Empfänger, oder ein Newsletter können durchaus als unerwünschte Korrespondenz definiert werden, jedoch nicht als Spam. Legitime Nachrichten können auch Lieferausfall-Nachrichten einschließen, falsch zugestellte Nachrichten, Nachrichten von Systemadministratoren oder eben Nachrichten von alten Freunden, die vorher nicht mit dem Empfänger korrespondiert haben. Unerwünscht - ja. Ungewollt - nicht unbedingt.
Wie sollte mit Spam und unerwünschter Korrespondenz umgegangen werden?
Da unerwünschte Korrespondenz für den Empfänger durchaus von Interesse sein kann, sollte eine qualitative Anti-Spam-Lösung in der Lage sein, zwischen echtem Spam (unerwünschtem Massenversand) und unerwünschter Korrespondenz zu unterscheiden. Diese Art Mail sollte als 'möglicher Spam' gekennzeichnet werden, und der Empfänger entscheidet selbst, ob er die Mail löscht oder liest.
Unternehmen sollten eine bestimmte Spam-Politik verfolgen und mit den Systemadministratoren die Notwendigkeiten der einzelnen Abteilungen festlegen. Der Zugriff auf verschiedene Mail-Ordner, die diese unerwünschten Mails enthalten, soll dementsprechend nach Nutzergruppen erteilt werden. So müsste es dem Reise-Manager möglich sein, Reiseangebote zu lesen, wobei der Personalleiter sämtliche Einladungen zu Seminaren und Trainings einsehen sollte.