Ziel
Ziel dieses Eigenbau-Projekts war es, mit einfachen Mitteln eine Richtantenne zu bauen, 
um die Reichweite verfügbarer 2,4GHz Wireless-Lan Modems zu vergrössern.
Nach einiger Recherche im Web habe ich einige brauchbare Bauanleitungen zu Richtantennen 
für das 13cm Band gefunden, jedoch war die jeweilige Technologie, die Ausführung, oder die 
Anleitung selbst meiner Meinung nach unzureichend, zu aufwendig oder zu kompliziert für den 
Heimwerker. Diese Antenne sollte von jedem, der ein Mindestmass an vernünftigem Werkzeug 
besitzt, nachzubauen sein. 
Links zu einigen der gefundenen Seiten sind am Ende dieser Seite im Anhang angegeben. 
Die Wahl fiel auf die Doppelquad, welche sich durch ihre Einfachheit und durch ihre kleine 
Baugrösse auszeichnet.
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Das LAN-Modem
Vorhanden waren in diesem Fall 2 Stck. WaveCell Modems, Typ WCL3670 der Firma  AAEON. 
Sie bieten eine max. Übertragungsrate von 2 MBit, werden mit 5V DC Versorgungsspannung 
betrieben und besitzen direkt einen RJ45 Ethernetanschluss. Mit der serienmässigen Gummi- 
antenne sind laut Hersteller 100-160m zu überbrücken. Der verwendete Frequenzbereich dieser 
Modems liegt zwischen 2400 und 2483 MHz mit 100mW Ausgangsleistung.
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Die Dimensionierung der Doppelquad
Um den meisten Nachbauern gerecht zu werden, beschränke ich mich in dieser Bauanleitung 
möglichst auf die nötigsten Faustformeln und wenig HF-technische Fachbegriffe. 
Für Interessierte sind im Anhang weitere Verweise angegeben.
Frequenzbereich: 2,4-2,483 GHz 
Mittenfrequenz: 2,442 GHz 
Lambda: 12,3cm 
Kantenlänge des Strahlers: L = 74/2,442 = 30,30mm 
Abstand Strahler/Reflektor: H = 40/2,442 = 16,38mm 
(L und H beziehen sich auf die Drahtmitte) 
Wird die Antenne waagerecht, wie im Bild zu erkennen ist befestigt, so ist die abstrahl- 
Polarisation vertikal, d.h. es kann sich auch eine senkrecht stehende Gummiantenne oder eine 
ebenso angeordnete Doppelquad an der Gegenstation befinden. Letzteres erhöht die 
Reichweite. In diesem Zusammen hang bitte ich um Erfahrungs- und Reichweitenberichte. 
Siehe Kommentare weiter unten. 
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Stückliste für eine Doppelquad
- 1 Doppelseitig Cu-kaschierte Epoxydplatte 183x88mm 
     Reste der Epoxydplatte zur Befestigung der Antenne 
- BNC-Einbaubuchse mit langem Gewinde (Siehe Bild) 
- Chinch-Stecker mit Metallgehäuse oder vergleichbares 
- 250mm Ø1,5mm Kupferdraht, möglichst versilbert 
- 1 Becher "Sanella"-Margarine ;-)
 
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Technische Zeichnung
Vorderansicht
 
Draufsicht
 
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Bauanleitung
Der Reflektor der Antenne besteht aus einer doppelseitig Kupferkaschierten Epoxydharzplatte. 
 Diese kann man recht günstig im Europakartenformat (160x100mm) kaufen. Der Elektronik- 
laden hier um die Ecke schneidet einem sogar die Platte auf das gewünschte Mass von 133x 
83mm. Die Reste der Epoxydplatte werden noch gebraucht ! Siehe Befestigung. 
Warum der Reflektor dieses "krumme"  Mass und die abgerundeten Ecken hat, ist im Abschnitt 
"Wetterfestigkeit" nachzulesen.
Wenn man die Platte hat, mit einem Lineal und Bleistift die Diagonalen in der Mitte markieren 
und in deren Schnittpunkt ein 10mm Loch bohren und entgraten. Nachdem man die Ecken 
abgerundet (Radius 18mm, siehe Abschnitt Wetterfestigkeit) hat, die Platte beidseitig mit feinem 
Schleifpapier anschleifen. Das sieht dann etwas schöner aus. 
Ebenso die BNC-Buchse am Gewindeende und am Kragen etwas anschleifen, damit dort Lötzinn 
hält. Nun kann die BNC-Buchse eingebaut und die Mutter handfest angezogen werden. 
Nun kommt ein kleiner Trick für Bastelfreunde: 
Von dem Chinch-Stecker aus Metall brauchen wir nur die abschraubbare Steckerhülse. 
Diese passt vom Gewinde her auf das Gewinde von der BNC-Buchse. Meistens sind diese 
Stecker verchromt oder vernickelt, also müssen wir die Beschichtung entfernen. (Chrom und 
Nickel sind nicht lötbar !) 
Dazu eine M4 Schraube hindurchstecken und mit Scheibe und Mutter sichern. 
Wenn man nun dies Gebilde in eine Bohrmaschine spannt, kann man mit Schleifpapier sehr 
leicht die Beschichtung abschleifen... 
Wir brauchen nur die ersten 12mm mit Innengewinde... also absägen! 
Nun haben wir eine ca. Ø 10x12mm Messinghülse mit passendem Innengewinde! 
Die Hülse soweit auf das Gewinde der BNC-Buchse aufschrauben, dass die Oberkante auf 
einer Höhe mit dem Mittelpin der Buchse ist und nun rundherum am Übergang zur BNC-Buchse verlöten. 
Zum Löten dieser doch relativ grossen Flächen nicht den kleinsten Lötkolben benutzen den Ihr 
finden könnt... Man braucht schon eine gute Portion Hitze damit das Lötzinn gut fliesst! 
Opa hat bestimmt noch so einen 80W Dachrinnenkolben oder eine alte Lötpistole... 
Nach dem Erkalten die Hülse im Winkel von 45 Grad anschleifen oder feilen, damit man den 
Stahler bequem mit seinem "heissen"-Ende am Mittelpin anlöten kann. ( Siehe folgende Skizze ) 
  
Der Strahler der Antenne wird aus EINEM Stück versilbertem Kupferdraht (Länge 250mm, 
Durchmesser=1,5mm) gebogen. Als Erstes wird in der Mitte ein Winkel von 90 Grad gebogen, 
dieser Punkt wird dann später an den Mittelpin gelötet. Nun folgen an jedem Ende drei weitere 
Winkel von 90 Grad im Abstand von 30,3mm (Drahtmitte zu Drahtmitte, dies erfordert ein wenig 
Köpfchen, ich will es Euch auch nicht zu leicht machen...). Am Ende sollten beide Drahtenden 
ein wenig über den Mittelpunkt herausstehen. Noch nicht abschneiden! 
 
Nun sollte man den Strahler nachmessen. Der Abstand von Drahtinnenkante zu Drahtinnenkante 
sollte rechnerisch 28,8mm betragen. Eine Toleranz von +/- 0.2-0.3mm sollte eingehalten werden. 
[Ein Meßschieber sollte in keinem guten Werkzeugkasten fehlen...] 
Wenn es nicht geklappt hat, einen neuen Strahler biegen...
Der Strahler wird nun mit seinem Mittelpunkt (=Einspeisepunkt) am Mittelpin möglichst waage- 
recht angelötet und ausgerichtet. Nach nochmaligem Messen können die Enden passend abge- 
schnitten und an der Aussenseite der Hülse angelötet werden. (Vgl. Bild oben) 
Der Abstand H zwischen Strahler und Reflektor sollte rechnerisch 16.38mm betragen, 
Toleranzen siehe oben. Nun können die Mutter und der Kragen der BNC-Buchse mit der 
Kupferkaschierung verlötet werden. Lötkolben, siehe oben. 
Im Prinzip ist die Doppelquad fertig! 
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Befestigung
Um die Antenne irgendwo befestigen zu können, muß eine Art Halterung vorhanden sein. 
Hier kommen die Reststücke der kaschierten Epoxydplatte zur Verwendung. Einfach 2 Stck. 
20x25mm absägen und ein 4,5mm Loch hineinbohren. Diese Halteplättchen können dann auf 
die BNC Buchsenseite des Reflektors beidseitig längs angelötet werden. (Siehe Bild) 
Mit einem Bügel aus Aluminiumblech gebogen kann man sich eine passende Halterung bauen.
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Wetterfestigkeit
Wetterfest, z.B. für den Einsatz am Balokongeländer, bekommt man die Antenne, in dem man 
einen Margarinebecher Marke "Sanella" oder vergleichbarer Grösse über die Stahlerseite der 
Antenne stülpt [ Margarine vorher aufessen, sonst hat man ziemlich schlechte HF-Eigen- 
schaften ;-) ] und mit Silikon oder Heisskleber abdichtet. Wen die Beschriftung des Bechers stört, 
der kann sie ja mit feinem Schleifpapier wegschleifen. Auf diese Bechergrösse ist die Reflektor- 
grösse angepasst. 
Im Prinzip ist die Reflektorgrösse nicht kritisch, er sollte jedoch deutlich über den Strahler hinaus 
ragen. Wer keinen Margarinebecher nimmt, braucht die Radien am Reflektor auch nicht anzufeilen. 
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Anschluß der Antenne
Der Anschluß an die meisten Wireless-LAN-Modems gestaltet sich bastlerisch, da in den meisten 
Fällen keine Antennenbuchse an den Modems vorhanden ist. In so einem Fall muß das 
Antennenkabel direkt im Modem angelötet werden. [Zulassung erlischt !] oder man baut eine 
  SMA-Einbaubuchse ein. (Siehe folgendes Bild) 
 
Generelle Tips zum Anschluß:
 - Möglichst 
  Pigtail-Kabel mit SMA-Stecker 
verwenden! (Das ist ein kurzes Stück Kabel mit vorkonfektionierten 
Steckern an einem oder beiden Enden)  
- Ansonsten möglichst kurzes ( < 2m ) Kabel, Typ RG58 oder besser!
 
Jeder Meter mehr bringt zusätzliche Verluste!
   
- Schraubbarer, versilberter 50 Ohm BNC Stecker mit Pin zum löten!
 
Die billigen Crimp-Versionen fuer Coax-Ethernet sind unbrauchbar!  
- Kabel im/am LAN-Modem sichern!
 
(Da die LAN-Modems mit winzigen SMD-Bauteilen aufgebaut sind, muß 
jede mechanische Belastung der Bauteile vermieden werden!)  
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Kommentare, Bezugsquelle fertige Antenne
Falls Ihr Kommentare, Erfahrungsberichte oder Vorschläge zu dieser Bauanleitung habt, sendet mir eine
e-mail.
Wer nicht selbst bauen kann/möchte kann eine fertige Antenne, ohne Margarinebecher, fertig 
bei mir beziehen. Preis € 30,- plus Nachnahme.
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Links und Buchverweise
Hier einige hilfreiche Links und Buchverweise für Interessierte:
   DJ6IY Antennen im GHz-Bereich 
  www.wavehan.de
  The W1GHZ Online Microwave Antenna Book 
  A Double Quad Antenna for 1296 MHz 
  Folded Dipoles for VHF/UHF Yagis 
  Funkmodems im 2.4GHz ISM-Band FAQ 
  Wireless Hardware Links 
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